Neuigkeiten aus der Gemeinde Bunde

Der Rat der Gemeinde Bunde verabschiedet Resolution zum Wolf

Der Rat der Gemeinde Bunde hat die folgende Resolution - Regulierung des Wolfbestandes - wolfsfreie Zone in der öffentlichen Sitzung am 18.06.2024 beschlossen.

Die Resolution wurde an den Landkreis Leer (Herrn Landrat Matthias Groote), an das Nds. Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz (Herrn Minister Christian Meyer) sowie an die Mitglieder des Landtages für den Landkreis Leer (Frau Meta Janssen-Kucz, Herrn Ulf Thiele und Herrn Nico Bloem) mit der Bitte übersandt, entsprechende Maßnahmen zu veranlassen. 

R E S O L U T I O N

des Rates der Gemeinde Bunde

Regulierung des Wolfsbestandes/wolfsfreie Zone

(Beschluss vom 18.06.2024, DRS: 84/2023-3)

Es ist seit den Gesprächen über eine Resolution nun bereits einige Zeit vergangen. Seitdem sind einige Zusagen der Landesregierung gemacht worden. Leider ist die Umsetzung bislang ins Stocken gekommen.

Der Rat der Gemeinde Bunde möchte auf die Wichtigkeit seines Anliegens hinweisen.

Das Rheiderland wird auch oft als Halbinsel bezeichnet. Das heißt: Im Westen begrenzt der Dollart unsere Region und im Osten die Ems. In unserer Region leben ca. 27.000 Einwohner. Wir haben uns bisher hinter unseren Deichen sicher gefühlt. Aber der letzte Winter hat uns auch gezeigt, dass Naturkatastrophen uns jederzeit einholen können. Wenn unsere Schäfer ihre Schafe nicht mehr zur Deichbefestigung einsetzen können und/oder wollen, bringen wir uns alle früher oder später in Gefahr. Darum müssen wir uns sofort für unsere Region einsetzen.

Die bisherigen Zugeständnisse unserer Landesregierung helfen uns überhaupt nicht. Ein Wolf, der einmal gerissen hat, kommt für gewöhnlich nicht an denselben Ort zurück. Somit wird er einem Entnahmeversuch entkommen. Und wer wäre denn überhaupt für die Entnahme zuständig?

Es sind ja auch bereits Anträge zur Entnahme gestellt worden. Wir möchten gerne wissen, wie viele davon bewilligt bzw. abgelehnt wurden.

Die Landesregierung sieht vor, die Unterstützung der Weidetierhalter umzustellen von einem Pauschalbetrag auf deine tierbezogene Prämie. Es ist davon auszugehen, dass diese nicht für die Deckung aller Kosten ausreicht. Zusätzlich soll die Prämie auch noch gedeckelt werden und nur für Herden von 10 bis 200 Tieren gezahlt werden. Für einen Deichschäfer ist aber eine Herde von 300 bis 400 Tieren die Regel. Und wer kommt dann für den Fehlbetrag auf, wenn ein Zaun wirklich mal nach einem Wolfsangriff zerstört worden ist? Herdenhunde haben ebenfalls ihren Preis und ihre Kosten. Wer kommt dafür auf? Auch unsere Milchviehhalter brauchen eine adäquate Unterstützung, wenn wir weiterhin das Markenzeichen unserer Region, die Weidemilch, produzieren möchten.

Die Billigkeitsleistungen sind auf die großen Weideflächen, auf den Deichen und in den weiten grünen Weiden unserer Region nicht ausgerichtet. Hohe Zäune, die diesen Lebensraum überformen und heimisches Wild und die Avifauna eingrenzen? Das kann nicht gewollt sein.

Der Rat der Gemeinde Bunde ruft den Landkreis Leer und die Landesregierung auf, sich endlich für einen sicheren Schutz der Bevölkerung im Rheiderland einzusetzen, indem sie schnell Maßnahmen trifft.

Der Landkreis Leer muss sich für ein gutes Wolfsmanagement verwenden, damit die Deiche das Rheiderland weiterhin schützen und wir die Weidetierhaltung und die Erzeugung von Weidemilch, die über die Landesgrenzen hinaus unser Markenzeichen ist, sicherstellen können.

Das Umweltministerium muss unbedingt den guten Erhaltungszustand an die EU melden. Dieser wurde bereits im letzten Jahr erreicht. Ab dem Zeitpunkt ist dann auch Deutschland handlungsfähig. Die nächste Möglichkeit zur Meldung ergibt sich erst wieder im Jahr 2029. Dann wird sich der Bestand aller Voraussicht nach vervierfacht haben. Eine Herabstufung von „streng geschützt“ auf „geschützt", hat auf EU-Ebene bereits stattgefunden, somit wäre mit einer Meldung an die EU dann auch in Niedersachsen der Status herabsetzbar und einem aktiven Wolfsmanagement stünde nichts mehr im Wege. Es können daraufhin wolfsfreie Zonen (Deiche usw.) ausgewiesen werden.

Der Rat der Gemeinde Bunde fordert den Landkreis Leer und die Landesregierung auf, umgehend zu handeln, um für die Rheiderländer Bevölkerung und ihren gesamten Weidetieren ausreichenden Schutz zu gewährleisten.